Nach den 30-Jahren-Jubiläen: Mit der Kraft der Vielen weitergehen
Anfang 2019 beschloss der Stadtrat auf gemeinsame Fraktionsinitiative, das Gedenken zu ’89 auf neue Füße zu stellen. Pünktlich zum Jubiläum – das vor einem Jahr feierlich und künstlerisch wertvoll – begangen wurde.
Die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen schlägt vor, den Neuanfang in der Arbeit nunmehr fortzusetzen und das Ziel, die Formen und die Struktur unter Leitung des Stadtgeschichtlichen Museum in enger Begleitung durch die Initiative ’89 zu betrachten. Gemeinsam mit dem Beirat zum Lichtfest soll untersucht werden, welche Formen des Erinnern und Weitergebens geeignet sind. Die Evaluation soll dazu beitragen, das Gedenken der Leipziger*innen in den Mittelpunkt zu stellen, denn sie halten die Erinnerung lebendig. Es geht auch darum, die Erinnerungsarbeit für junge Menschen, Zugezogene und Ungehörte zu öffnen. Die Friedliche Revolution hat eine Diktatur niedergerungen durch Stille und Kerzen. Heute wird die Demokratie, werden Menschenwürde, Freiheit, gerade auch die Freiheit der Medien, und Rechtsstaatlichkeit von rechten Netzwerken, populistischen Wortführern und gewaltbereiten Demonstrierenden direkt angegriffen.
In der Tradition der Friedlichen Revolution stehen Viele, Einzelpersonen, Initiativen, künstlerische Arbeiten. Und die Vielen müssen viel stärker sichtbar werden. Dazu braucht es einen neuen Aufschlag, denn stehen bleiben darf das Gedenken mit 30 Jahre Deutsche Einheit nicht.